Die Digitale Lücke im Handwerk: Warum Beschaffung oft auf der Strecke bleibt
Eine aktuelle Analyse der Deutschen Handwerks Zeitung zeigt: Das Handwerk ist sich der Chancen der Digitalisierung bewusst, doch in der Praxis bleibt vieles beim Alten. Vor allem kleine Betriebe kämpfen mit der Umsetzung.
Wo es besonders hakt
Während Themen wie Kundengewinnung und Rechnungswesen langsam digitalisiert werden, bleibt die Materialbeschaffung oft ein weißer Fleck. Bestellungen laufen weiterhin über Notizzettel, Telefon oder E-Mail. Das führt zu:
- Zeitverlust durch spontane Fahrten zum Großhandel
- Unterbrechungen auf der Baustelle wegen fehlender Standardartikel
- Intransparenz bei Beständen und Ausgaben
Der Preis der analogen Prozesse
Fehlende Aderendhülsen, Schrauben oder Handschuhe kosten Betriebe nicht nur Nerven, sondern bares Geld. Rechnet man den Stundenlohn eines Meisters mit 80 € und den Zeitverlust durch unnötige Wege, summieren sich die Kosten schnell auf mehrere tausend Euro pro Jahr.
Digitale Ansätze als Lösung
Die gute Nachricht: Digitale Systeme für automatische Nachbestellung und zentralisierte Lieferantenanbindung existieren längst. Sie reduzieren manuelle Arbeitsschritte und sorgen dafür, dass Verbrauchsmaterial rechtzeitig nachkommt – ohne dass der Betrieb zusätzliche IT-Ressourcen braucht.
Fazit
Die Kluft zwischen digitaler Erkenntnis und Umsetzung ist real. Wer die Beschaffung im Griff hat, reduziert Ausfallzeiten und verbessert die Wirtschaftlichkeit. Digitale Lösungen sind kein „Nice-to-have", sondern Voraussetzung, um im Wettbewerb langfristig zu bestehen.
