Wenn der Materialmangel zum Umsatzkiller wird
Es ist 16:30 Uhr an einem Dienstag. Elektromeister Thomas steht vor dem Schaltschrank seines Kunden und greift nach den Aderendhülsen, doch die Box ist leer. Zum dritten Mal diese Woche ist das bereits passiert. Jetzt heißt es wieder: Baustelle unterbrechen, ins Auto, zum Großhandel, anstehen, bezahlen, zurückfahren. Zwei Stunden sind weg, die er eigentlich produktiv hätte arbeiten können.
Thomas ist kein Einzelfall. In Zeiten der Hochkonjunktur verlieren deutsche Handwerker regelmäßig wertvolle Stunden mit der Beschaffung von Standardartikeln. Zeit, die sie dringend für die Abarbeitung ihrer vollen Auftragsbücher bräuchten.
Das versteckte Problem: Materialbeschaffung frisst Arbeitszeit
Die Situation ist paradox: Handwerker waren noch nie so gefragt wie heute. Durchschnittlich fast zehn Wochen müssen Kunden hierzulande warten, bis der Handwerker kommt, zeigen aktuelle Branchendaten. Gleichzeitig verschwenden viele Betriebe bis zu 3 Stunden pro Woche mit ungeplanten Fahrten zum Baustoffhandel, weil wieder mal die Schrauben, Klemmen oder Sicherungsautomaten ausgegangen sind.
Das Problem trifft alle Gewerke:
- Elektriker ohne Aderendhülsen und Klemmen
- SHK-Handwerker ohne Verschraubungen und Dichtungen
- Schreiner ohne Schrauben und Beschläge
- Maler ohne Spachtelmasse und Pinsel
Besonders bitter: Es sind meist die kleinen, günstigen Verbrauchsmaterialien, die den größten Zeitverlust verursachen.
Was kostet eine verschwendete Stunde wirklich?
Die finanziellen Auswirkungen sind dramatischer als viele Betriebsinhaber denken. Im Jahr 2023 lagen die durchschnittlichen Kosten für eine Meisterstunde bereits bei rund 80 €.
Rechenbeispiel:
- 3 Stunden Materialbeschaffung pro Woche = ca. 240 € Verlust (Meister)
- 50 Arbeitswochen im Jahr = 12.000 € jährlicher Umsatzverlust
Doch das ist nur die Spitze des Eisbergs. In der Zeit, die mit Materialbeschaffung verschwendet wird, können keine neuen Aufträge bearbeitet werden. Bei der aktuellen Nachfrage bedeutet das nicht nur verlorenen Umsatz, sondern auch verlorene Kunden, die zur Konkurrenz abwandern.
Die Hochkonjunktur-Falle: Wenn Erfolg zum Problem wird
Die aktuelle Marktsituation verschärft das Problem:
- Volle Auftragsbücher: 81 % der Handwerksbetriebe erwarten in den nächsten drei Monaten eine gute Geschäftslage.
- Personalknappheit: Jede verschwendete Stunde fällt doppelt ins Gewicht, wenn ohnehin zu wenig Fachkräfte da sind.
- Zeitdruck: Kunden warten bereits wochenlang. Weitere Verzögerungen sind Gift für die Kundenzufriedenheit.
Die versteckten Kosten der „mal eben schnell"-Mentalität
Viele Handwerker unterschätzen die wahren Kosten ihrer improvisierten Beschaffungsstrategie:
Direkte Kosten pro Beschaffungsfahrt:
- Arbeitszeit: halbe Stunde Fahrt + halbe Stunde Kaufabwicklung = 70 €
- Fahrtkosten (Pauschale): 25 €
- Nebenkosten (Parken, kleinere Verzögerungen): 10 €
- Gesamt: ca. 105 € für eine „schnelle" Besorgungsfahrt
Indirekte Kosten:
- Unterbrochene Arbeitsabläufe bei anderen Teammitgliedern
- Verzögerungen im Projektablauf
- Unzufriedene Kunden durch verlängerte Bauzeiten
- Stress und Demotivation im Team
Automatisierte Lagerhaltung: Der Schlüssel zu mehr Umsatz
Die Lösung ist so einfach wie wirkungsvoll: Smarte Systeme für die automatische Nachbestellung von Standardartikeln. Statt reaktiv zu handeln („Mist, schon wieder alle"), wird proaktiv nachbestellt, bevor der Bestand zur Neige geht.
Vorteile auf einen Blick:
- Keine ungeplanten Beschaffungsfahrten mehr
- Immer verfügbare Standardartikel auf der Baustelle
- Mehr Zeit für produktive Arbeit
- Zufriedenere Kunden durch pünktliche Fertigstellung
- Entspannteres Arbeiten ohne ständige Materialsorgen
Fazit: Zeit ist Geld, besonders im Handwerk
In der aktuellen Hochkonjunktur können sich Handwerksbetriebe keine verschwendeten Stunden mehr leisten. Wer seine Lagerhaltung automatisiert und Standardartikel immer verfügbar hat, gewinnt wöchentlich mehrere Stunden für produktive Arbeit.
Die Rechnung ist simpel: Bei 3 gesparten Stunden pro Woche und einem Stundensatz von 80 € generiert ein Betrieb zusätzlich rund 12.000 € Umsatz pro Jahr, nur durch bessere Organisation der Materialverfügbarkeit.
Die Frage ist nicht, ob sich eine automatisierte Lagerhaltung lohnt. Die Frage ist: Kannst du es dir leisten, weiter Zeit zu verschwenden, während deine Konkurrenz schon mehr Aufträge abarbeitet?
