Christoph Kay
Christoph Kay
repleno Founder
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Was kostet eine Meister- und Gesellenstunde im Handwerk 2025?

Aktuelle Übersicht der Meister- und Gesellenstundensätze 2025: Von Dachdecker bis Elektriker – welche Kosten in verschiedenen Gewerken anfallen und wie sich die Stundensätze zusammensetzen.

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Was kostet eine Handwerkerstunde wirklich?

Wenn Kunden eine Rechnung erhalten, ist oft die erste Reaktion: „So teuer?" Doch viele wissen nicht, dass hinter einem Stundensatz von 60 bis 80 Euro weit mehr steckt als nur der Lohn des Handwerkers. Der Preisatlas Handwerk 2024 zeigt: Im zweiten Halbjahr 2023 lag der durchschnittliche Stundensatz für einen Handwerksmeister bei 69 Euro netto, für einen Gesellen bei 61 Euro.

Die aktuellen Stundensätze nach Gewerken

Die Unterschiede zwischen den einzelnen Handwerksberufen sind erheblich. Laut aktuellen Zahlen der Deutschen Handwerks Zeitung liegen die Gewerke wie folgt:

GewerkBrutto-Stundenlohn
Dachdecker und Zimmerer68 Euro (Spitzenreiter)
SHK-Handwerk, Metallbau, Stahlbau65 Euro
Elektrotechnik:64 Euro
Tischler/Schreiner:63 Euro
Maler/Gipser/Stuckateure:62 Euro

Die Differenz zwischen dem teuersten und günstigsten Gewerk liegt aktuell nur noch bei sechs Euro – die Angleichung schreitet voran.

Regionale Preisunterschiede bleiben bestehen

Die Preisverteilung zeigt deutliche regionale Unterschiede:

  • Hamburg und Berlin teilen sich mit 72 Euro die Spitzenposition für eine Meisterstunde.
  • Die günstigsten Handwerkerdienstleistungen finden sich in Sachsen-Anhalt: Hier kostet eine Meisterstunde 52 Euro und eine Gesellenstunde 43 Euro.

Im Durchschnitt kostet eine Handwerkerstunde im Osten Deutschlands 54 Euro, im Westen 64 Euro – ein Unterschied von 15 Prozent.

Was steckt hinter dem Stundensatz?

Der Preis für eine Handwerkerstunde setzt sich aus mehreren Komponenten zusammen, wie die Handwerkskammer Stuttgart transparent darstellt:

  • Stundenlohn: Der tatsächliche Bruttolohn des Mitarbeiters (ca. 25-30% des Stundensatzes)
  • Lohnnebenkosten: Sozialversicherung, Urlaub, Krankheit – durchschnittlich 14,45 Euro pro Stunde
  • Betriebliche Gemeinkosten: 80-240% des Stundenlohns, je nach Spezialisierung:
    • Miete für Werkstatt und Lager
    • Fuhrpark und Fahrzeugkosten
    • Werkzeuge und Maschinen
    • Versicherungen
  • Risikozuschlag: Für Gewährleistung und Ausfälle
  • Unternehmergewinn: Oft nur wenige Prozent
  • Umsatzsteuer: 19%, die ans Finanzamt gehen

Betriebsberater bestätigen: „Die meisten Handwerker sind zu günstig" und decken mit ihren Stundensätzen oft gerade ihre Kosten.

Mindestlöhne steigen weiter

Die Branchenmindestlöhne 2025 liegen deutlich über dem gesetzlichen Mindestlohn:

  • Elektrohandwerk: 14,41 Euro (ab Januar 2025)
  • Dachdeckerhandwerk: 14,35 Euro (ungelernt) / 16,00 Euro (Geselle)
  • Gebäudereinigung: 14,25 Euro / 17,65 Euro (Glas-/Fassadenreinigung)
  • Gerüstbau: 13,95 Euro
  • Maler/Lackierer: 13,00 Euro (ungelernt) / 15,00 Euro (gelernt)

Mindestlohnentwicklung Deutschland Stand 2025

Wie hoch ist der Mindestlohn ab 2026 und 2027?

Der gesetzliche Mindestlohn steigt zum:

  • 01.01.2026 auf 13,90 € brutto pro Stunde und zum
  • 01.01.2027 auf 14,60 € brutto pro Stunde

Grundlage ist die Empfehlung der Mindestlohnkommission und der Beschluss des Bundestags-Kabinetts.


Warum die Preise steigen müssen

71 Prozent der befragten Handwerksbetriebe haben ihre Preise erhöht. Die Gründe:

  • Fachkräftemangel: 70% der Betriebe haben offene Stellen
  • Gestiegene Material- und Energiekosten
  • Investitionen in Digitalisierung
  • Höhere regulatorische Anforderungen

Zeit ist Geld – besonders im Handwerk

Bei einem Stundensatz von 65 Euro kostet jede verschwendete Stunde den Betrieb echtes Geld. Typische Zeitfresser:

  • Ungeplante Fahrten zum Baustoffhandel
  • Fehlende Verbrauchsmaterialien auf der Baustelle
  • Manuelle Bestellprozesse
  • Intransparente Lagerverwaltung

Digitale Beschaffungslösungen wie automatische Nachbestellsysteme und zentrale Lieferantenintegration reduzieren diese unproduktiven Zeiten erheblich. Für ein Team mit fünf Mitarbeitern können unnötige Beschaffungsfahrten schnell mehrere tausend Euro pro Jahr bedeuten.

Weiterführender Link: In unserem Blogbeitrag zur digitalen Beschaffung im Handwerk erfahrt ihr 12 Strategien, mit der ihr Prozess und Materialkosten einspart.

Transparenz schafft Akzeptanz

Die Handwerkskammern empfehlen: Betriebe sollten ihren Kunden transparent zeigen, wie sich die Preise zusammensetzen. Wer die Kalkulation offen kommuniziert, erntet in der Regel Verständnis statt Kritik.

Fazit

Eine Handwerkerstunde kostet durchschnittlich 60 bis 85 Euro netto. Dieser Betrag deckt aber oft gerade die Kosten. Für Handwerksbetriebe ist eine präzise Kalkulation existenziell. Wer seine Preise kennt, transparent kommuniziert und gleichzeitig in Effizienz investiert, sichert die Zukunft seines Betriebs. Digitale Lösungen für die Beschaffung sind dabei kein Nice-to-have mehr, sondern ein wichtiger Baustein für Profitabilität.

FAQ: Meister- und Gesellenstundensätze im Handwerk 2025

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